Chancen und Risiken

Wesentliche Chancen sehen wir weiterhin in hohen Investitionen bei den Gesundheitsunternehmen, im Wohnungsbau sowie in klimabezogenen Transformationsprozessen allgemein, mit entsprechenden Finanzierungsbedarfen im Gesundheits- und Sozialsektor und der Wohnungswirtschaft sowie für Projektfinanzierungen in erneuerbare Energien. Damit verbinden wir eine positive Entwicklung für das Zinsergebnis im Kreditgeschäf.

Unsere Chancen sehen wir insbesondere im gestiegenen Zinsniveau, schließlich profitieren wir von positiven Auswirkungen auf das Zinsergebnis.

»Wesentliche Chancen sehen wir weiterhin in hohen Investitionen bei den Gesundheitsunternehmen, im Wohnungsbau sowie in klimabezogenen Transformationsprozessen allgemein.«

Risikomanagementsystem und -prozess

In unserem Unternehmensleitbild haben wir uns klar auf die Bedarfssituation unserer Mitglieder, Kundinnen und Kunden ausgerichtet und daraus eine langfristige Unternehmensplanung entwickelt, die eine dauerhafte Begleitung unserer Kernklientel in allen Finanzierungs- und Vermögensanlagenfragen sicherstellt.

Wie alle unternehmerischen Tätigkeiten ist auch das Bankgeschäft nicht frei von Risiken. Neben allgemeinen Risikofaktoren (z. B. Konjunkturschwankungen, neue Technologien und Wettbewerbssituationen, sonstige sich verändernde Rahmenbedingungen) bestehen spezifische Bankgeschäftsrisiken, die sich insbesondere in Form von Adressenausfall- und Marktpreisrisiken (z. B. Zinsänderungs-, Währungs- und Aktienkursänderungen) sowie Liquiditäts- und operationellen Risiken zeigen.

Mithilfe einer strategischen Eckwert- und Kapitalplanung für einen Zeitraum von drei Jahren steuern wir die Entwicklung unseres Instituts. Ziel unserer Risikostrategie ist nicht die vollständige Vermeidung von Risiken, sondern die Wahrung eines angemessenen Chancen-Risiko-Profils unserer Risikopräferenz entsprechend. Dazu haben wir ein System zur Früherkennung von Risiken implementiert.

In diesem Rahmen ist ein Risikocontrolling- und Managementsystem mit entsprechenden Instrumenten eingerichtet, um bei Bedarf gegensteuernde Maßnahmen einleiten zu können.

Risikomanagement

Ziel des Risikomanagements unserer Bank ist es, Risiken, die den Erfolg wesentlich beeinflussen oder gar den Fortbestand gefährden können, frühzeitig zu erkennen sowie umfassend zu messen, zu überwachen und zu steuern. Integraler Bestandteil ist dabei die fortlaufende Sicherstellung der Risikotragfähigkeit.

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Der Grad der Risikoauslastung des Gesamtbanklimits zum 31.12.2023.

Die Offenlegung der Risikomanagementziele und -politik entspricht den Anforderungen des Artikels 435 CRR und wird gemeinsam mit den Strategien dem Aufsichtsrat zur Kenntnis gegeben und mit diesem erörtert. Die eingerichteten Systeme und Verfahren des Risikomanagements sind dem Profil und der Geschäfts- und Risikostrategie der Bank sowie ihrer Größe angemessen und entsprechen den Anforderungen der MaRisk. Die zum 31.12.2023 gemessenen Risiken lasten unser Gesamtbanklimit zu 59,4 % aus. Zum Abschlussstichtag werden das Kreditrisiko, das Marktrisiko, das operationelle Risiko sowie das Liquiditätsrisiko als wesentliche Risiken bewertet. Bestandsgefährdende Risiken (wesentliche Risiken mit hohen Auswirkungen) liegen für den hier zugrunde gelegten Beurteilungszeitraum von drei Jahren nicht vor.

Adressenausfallrisiko bzw. Kreditrisiko

Das Kreditrisiko beschreibt die Gefahr, dass Verluste oder entgangene Gewinne aufgrund des Ausfalls von Geschäftspartnern, der Ratingmigration und/oder der adressbezogenen Spreadveränderung entstehen. Es umfasst das Kreditrisiko im Kundengeschäft sowie im Eigengeschäf.

Zur Steuerung des Kreditrisikos setzen wir im Kundengeschäft Ratingsysteme zur Beurteilung der Bonität einzelner Engagements ein (im wesentlichen VR Rating). Zur Bestimmung der Ausfallwahrscheinlichkeiten verwendet die Bank vorrangig die Verfahren der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken.

Der wesentliche Anteil unserer Kundenforderungen entfällt aufgrund unseres Unternehmenszwecks auf kirchliche und karitative Einrichtungen sowie Unternehmen mit kirchlichem Bezug. Die Struktur unserer Kundenforderungen entspricht dem Geschäftszweck der Bank. Hieraus resultierende größenstrukturbedingte sowie branchenbezogene Klumpenrisiken werden ständig überwacht. Nennenswerte Forderungen an Kreditnehmer im Ausland bestehen im Kundengeschäft nicht.

Kredite mit akuten Ausfallrisiken sind hinreichend wertberichtigt. Der Umfang der Kredite mit erhöhten Risiken ist nach unserer Einschätzung überschaubar; für hierin enthaltene Ausfallgefahren bestehen nach unserer Einschätzung ausreichende Abschirmungsmöglichkeiten aus dem laufenden Ergebnis.

Das Kreditrisiko bei Eigenanlagen wird im Rahmen der Risikotragfähigkeitskonzeption der Bank monatlich mit Hilfe des Kreditportfoliomodells für Eigengeschäfte (KPM EG) ermittelt. Adressenausfallrisiken (Migrations- und Spreadrisiken) aus Fonds werden mittels einer von der Kapitalanlagegesellschaft (Union Investment) ermittelten Ex-ante-Value-at-Risk-Kennziffer berücksichtigt, die nur das Adressenausfallrisiko abbildet.

Zum Berichtsstichtag 31.12.2023 lag die Limitauslastung bei 79,2 %.

»Der wesentliche Anteil unserer Kundenforderungen entfällt auf kirchliche und karitative Einrichtungen sowie Unternehmen mit kirchlichem Bezug.«

Marktrisiko

Das Marktrisiko beschreibt die Gefahr, dass aufgrund nachteiliger Veränderungen von Marktpreisen oder preisbeeinflussenden Parametern Verluste entstehen können. Turbulenzen an den Finanzmärkten begegnen wir durch eine breite Streuung der Eigenanlagen, Diversifikation in viele Anlageklassen und Beschränkung auf Bonitäten mit einem Rating von mindestens BBB (Moody‘s, S&P, Fitch). Nennenswerte Veränderungen zum Vorjahr haben sich nicht ergeben.

Zinsänderungsrisiko

Die zum 31.12.2023 gemessenen Risiken lasten unser Limit für Zinsänderungsrisiken zu 31,1 % aus. Zur Steuerung der Zinsänderungsrisiken setzen wir Zinssicherungsinstrumente ein. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Zinsswaps zur Aktiv-/Passivsteuerung. Zum anderen sind einzelne Wertpapiere durch Micro-Hedge-Geschäfte in Form von Zinsswaps gegen Zinsänderungsrisiken abgesichert. Darüber hinaus haben wir für Zwecke der Liquiditätsbeschaffung und zur Ablösung von auf Fremdwährung lautenden endfälligen Kundendarlehen sowie zur Absicherung der damit verbundenen Währungsrisiken Micro-Hedge-Geschäfte in Form von Cross Currency Swaps abgeschlossen. Micro Hedges bilden wir nur bei kongruenter Fristigkeit sowie Währungs -und Laufzeitidentität.

Die zinsbezogenen Finanzinstrumente des Bankbuchs einschließlich der zur Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos (Aktiv-/Passivsteuerung) abgeschlossenen Zinsderivate werden im Rahmen einer Gesamtbetrachtung aller Geschäfte nach Maßgabe von IDW RS BFA 3 n. F. verlustfrei bewertet. Nach dem Ergebnis der Berechnungen zum Bilanzstichtag war keine Rückstellung zu bilden.

Fondsrisiko

Bei den Eigenanlagen des eigengemanagten Bestands nutzen wir für Wertpapiere die Ratinginformationen der DZ BANK AG auf Basis externer Ratingagenturen und bei den Fonds die Risikoinformationen der Fondsgesellschaft Union Investment. Das Marktpreisrisiko des Fonds berücksichtigen wir mittels einer separaten Ex-ante-Value-at-Risk-Kennziffer.

Dies gilt auch für unsere Immobilienfonds, die im Berichtsjahr vollständig in den Masterfonds eingebracht wurden. Die Risikomessung erfolgt wie oben beschrieben über die Union Investment. Das Portfolio der Immobilienfonds ist regional breit diversifiziert, mit dem Fokus auf Wohnimmobilien mit Beimischung weiterer Nutzungsarten (Gewerbe). Die Preise für Immobilien sind in der Vergangenheit nachhaltig gestiegen, wodurch deutliche stille Reserven aufgebaut wurden, sodass wir aktuell von keinen Be-wertungskorrekturen ausgehen. Die zum 31.12.2023 gemessenen Fondsrisiken lasten unser Limit für Kreditrisiken zu 75,1 % aus.

»Das Portfolio der Immobilienfonds ist regional breit diversifiziert, mit dem Fokus auf Wohnimmobilien mit Beimischung weiterer Nutzungsarten (Gewerbe).«

Liquiditätsrisiko

Liquiditätsrisiken können grundsätzlich in Form des Zahlungsunfähigkeitsrisikos, des Refinanzierungskostenrisikos und des Marktliquiditätsrisikos auftreten. Unsere Finanzplanung ist streng darauf ausgerichtet, allen gegenwärtigen und künftigen Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachkommen zu können. Insoweit achten wir auf ausgewogene Laufzeitstrukturen der Aktiva und Passiva. Unsere im Rahmen des Bilanzstrukturmanagements getätigten Geldanlagen bei Korrespondenzbanken bzw. in Wertpapieren tragen neben Ertrags- auch Liquiditätsaspekten Rechnung. Durch die überwiegende Refinanzierung mit Kundeneinlagen hat das Refinanzierungsrisiko für uns eine geringe Bedeutung. Wir achten auf eine ausreichende Diversifikation unserer Refinanzierungsquellen bzw. unseres Liquiditätsdeckungspotenzials. Für den Fall, dass sich ein Liquiditätsengpass abzeichnet, sind Regelungen und Prozesse zur Abwendung drohender Zahlungsunfähigkeit definiert.

Unser Liquiditätsrisiko beurteilen wir u. a. anhand der aufsichtsrechtlichen Liquiditätskennzahlen Liquidity Coverage Ratio (LCR) und Net Stable Funding Ratio (NSFR). Unsere Risikotoleranz haben wir über die Festlegung einer Mindest-LCR von 115 % definiert. Für die NSFR haben wir 101,5 % festgelegt. Zum Stichtag 31.12.2023 lag die LCR bei 150,3 % und die NSFR bei 109,8 %. Unplanmäßige Entwicklungen mit wesentlichen Auswirkungen auf unsere Liquiditätslage haben sich im Berichtsjahr nicht ergeben.

»Unsere Finanzplanung ist streng darauf ausgerichtet, allen gegenwärtigen und künftigen Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachkommen zu können.«

Handelsbuch

Ein Handelsbuch unterhalten wir nur im Rahmen der Bagatellgrenzen des Artikels 94 CRR.

Operationelle Risiken

Operationelle Risiken betreffen die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unzulänglichkeit oder des Versagens von internen Prozessen, Menschen oder Systemen oder infolge externer Ereignisse eintreten. Diese Definition schließt Rechtsrisiken ein. Wesentliche operationelle Risiken werden jährlich in Form eines Self-Assessments identifiziert und analysiert.

Das IT-Risiko stellt ein spezielles operationelles Risiko dar. Hier betrachten wir insbesondere die Teilbereiche „Zentrales Rechenzentrum“ und „IT-Risiken Bank“. Über die IT-Risiken, die das Rechenzentrum betreffen, erhalten wir regelmäßige Berichte vom lT-Dienstleister einschließlich der Darstellung der eingeleiteten Maßnahmen bei Problemen. Die in die Sphäre der Bank fallenden IT-Risiken steuern wir über umfassende operative Maßnahmen zur IT-Sicherheit. Für alle wesentlichen Schadensereignisse in Bezug auf bankinterne IT-Risiken besteht ein umfassender Versicherungsschutz. Betriebliche Notfallplanungen wurden insbesondere auf die Anforderungen aus dem lT-Bereich abgestimmt.

Rechtlichen Risiken begegnen wir durch die Verwendung der im Verbund entwickelten Formulare und die Inanspruchnahme juristischer Beratung im Fall von Rechtsstreitigkeiten. Die Anrechnung der operationellen Risiken erfolgt im Rahmen des Risikotragfähigkeitskonzeptes der Bank durch ein entsprechendes Risikolimit. Zum 31.12.2023 wurde das Limit mit 71,6 % ausgelastet.

Risikotragfähigkeit

Wir überprüfen regelmäßig die Wesentlichkeit aller Risiken. Besondere Aufmerksamkeit widmen wir dabei potenziellen Beteiligungsrisiken, dem Vertriebsrisiko, Reputationsrisiko, Modellrisiko, Nachhaltigkeitsrisiko, Kapitalabzugsrisiko, Sachwertrisiko, Immobilienrisiko, strategischen und Geschäftsrisiken und dem Pensionsrisiko. Aktuell stufen wir alle sonstigen Risiken als unwesentlich ein.

Gesamtbild der Risikolage

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beträgt die Gesamtkapitalquote zum Stichtag 31.12.2023 und liegt damit über der Mindestanforderung.

Auf Grundlage unserer Verfahren des Risikomanagements zur Ermittlung der Risiken sowie des Risikodeckungspotenzials ist die Risikotragfähigkeit unter den von uns definierten Risikoszenarien in den von uns simulierten Risiko- bzw. Plan- und Stressszenarien gegeben. Die internen Simulationen kommen darüber hinaus zum Ergebnis, dass die Liquidität sichergestellt werden kann und die Eigenmittelanforderungen erfüllt werden. Bestandsgefährdende Risiken sind aufgrund der Zugehörigkeit zur kreditgenossenschaftlichen Sicherungseinrichtung nicht erkennbar.

Die Anforderungen an die Eigenmittelausstattung und die Kapitalquoten hat das Institut jederzeit eingehalten. Zum Stichtag 31.12.2023 beläuft sich die Gesamtkapitalquote auf 14,6 %, sie liegt damit über der Mindestanforderung. Die Eigenmittel nach Art. 72 CRR belaufen sich zum Stichtag auf EUR 322,3 Mio.

Die Risikotragfähigkeit im Berichtszeitraum 2023 war angesichts der laufenden Ertragskraft und der Vermögens-/Substanzsituation der Bank jederzeit gegeben. Auf Grundlage unserer Verfahren des Risikomanagements zur Ermittlung der Risiken ist die Risikotragfähigkeit im Jahr 2024 unter den von uns definierten Annahmen gegeben.